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Die Materialkunst Alberto Burris ist bis heute eine Inspirationsquelle für nachfolgende Künstlergenerationen. Im Zentrum seiner Werke stehen die Materialien selbst, die bereits durch ihre Beschaffenheit unmittelbar auf die Entstehungszeit verweisen. In einem Ausstellungstext der New Yorker Stable Gallery aus dem Jahr 1953 heißt es: “Burri´s pictures are scarred deeply with the singature of our time. Who knows what they will suggest tomorrow?”
Die Materialität des Kunstwerkes schient im digitalen Zeitalter wieder eine entscheidende Rolle zu spielen. So lassen sich in der zeitgenössischen Kunst sowohl ärmliche Materialien, wie sie Burri selbst verwendete, als auch hochtechnisierte und gar digital gefertigte Stoffe wiederfinden. Zwar stehen letztere in ihrem Beschaffenheit und ihrem Herstellungsprozess für einen gegenwärtigen Zeitgeist, ihre Körperlichkeit aber greift auf die Materialkunst Burris zurück.
Nóra Lukács kuratierte gemeinsam mit Valerie Hortolani die Düsseldorfer Station der Ausstellung Alberto Burri. Das Trauma der Malerei im K21. Für #32, das Online Magazin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen beschäftigte sie sich in einer mehrteiligen Interview-Serie mit der Bedeutung des Materials für zeitgenössische KünstlerInnen. Sie besuchte das Atelier von Peter Bouggenhout in Gent, Carolin Eidner in Düsseldorf, und Alfonso Hüppi in Baden-Baden, traf Ibrahim Mahama in seinem Künstlerraum für K21 und sprach mit der Kuratorin Carolyn Kristov-Bakargiev direkt in der Burri-Ausstellung im K21 über Materialität, Körperlichkeit, Burris Aktualität und seinen Einfluss auf das eigene Schaffen.
(Text: Deniz Elbir, Redaktion #32, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen)